Review

Eloquent

Tinte, Spucke, Schall und Rauch

Sichtexot/hhv.de • 2014

Schon wieder etwas Neues aus dem Hause Sichtexot und schon wieder von Eloquent: Der Wiesbadener MC kommt mit »Tinte, Spucke, Schall und Rauch« auf Vinyl und Kassette um die Ecke. Es ist ein Album, dass er bereits im Mai letzten Jahres zum kostenlosen Download angeboten hat. Eloquent exerziert auch auf diesem, was er am besten kann: Er flowt unaufgeregt über trocken pumpende Beats, die sich mit Passion auf Soul, Jazz und Funk berufen und gleichermaßen klassisch sind wie die Reimschemata seiner lässigen Verse. Das ist vollkommen okay: Wer am laufenden Band passende Worte findet wie eben Eloquent, der braucht am Mikrofon nicht zwangsläufig Neues zu erfinden, um dope zu sein. Und auch, wenn er seine Fick-die-Industrie-Haltung manchmal etwas ausgelutscht propagiert, gelingt es ihm sowohl als Rapper als auch als Produzent die Werte der »Golden Era« zu beleben, ohne ihnen – die Gefahr liegt oft näher, als man glaubt – den Spirit auszutreiben. Neben seinen eigenen Beats featured »Tinte, Spucke, Schall und Rauch« Produktionen von beatvadda, Dude, Kleinermann, Pano und Imaniram, die mit ähnlichem Geschick und dem gleichen Ansatz ans Werk gehen wie der Wiesbadener; alles klingt wie aus einem Guss. Bei den Tracks »Fucked ihn nicht ab« und »Licht und Schatten« darf Delicious ein paar Zeilen droppen, und hier und da gibt es Scratches von Ive the Knife. Passt, alles in allem, Ausfälle gibt es nicht – auch, wenn sich zwischendurch das Gefühl einstellen mag, dass »Schall und Rauch« innerhalb der 13 Tracks etwas überrepräsentiert sind. Letztendlich überwiegen aber glücklicherweise »Tinte und Spucke«.