Review

Andrew Ashong

Andrew Ashong EP

Which Way • 2014

Andrew Ashong nimmt es mit den Jahreszeiten nicht so genau. Nachdem er vergangenes Jahr gemeinsam mit Theo Parrish erst im September einen Sommerhit für Menschen ablieferte, die das Glück haben, Las Ketchup für Ketchup mit einer Note Salsa zu halten. Jetzt ist der Brite mit ghanaischen Wurzeln mit einer eigenen EP zurück. Diesmal ist er zu früh dran. Mitten im Winter veröffentlicht er seine selbstbetitelte EP. Die wiederum verströmt so viel entspannten Soul, Funk und Groove, dass man sie eigentlich »daydreaming […] asleep beneath the flowers« hören sollte. Die Instrumente hat Ashong so gleichmäßig, so stimmig ausbalanciert, dass man sich zu jeder Zeit einfach in diesen warmen Strom aus Soul hineinlegen kann; ohne Anschluss finden zu müssen und ohne von einzelnen Elementen wieder herausgerissen zu werden. Zu Ashongs passen keine Jubelstürme, kein Betonen einzelner Sounds. Denn seine Musik will sich einfach nur ihren Weg bahnen, langsam, bedächtig, aber sehr lebendig. Die EP ist himmlisch in seiner Bodenständigkeit! Entscheidend ist, dass auch Ashongs Stimme nicht als einzelnes Element herausstechen soll, sondern sich unter den organischen Schwall an Klängen mischt. Mal anschwellt, mal abebbt, mal nachhallt. Das war schon auf »Flowers« die magische Formel. Magisch bleibt sie – mit der Tendenz erst im Mai ihre volle Wirkung zu entfalten.