Review

Allah-Las

Worship The Sun

Innovative Leisure • 2014

Auf den ersten Blick scheinen Allah-Las eine weitere Retro-Band zu sein, die ihren Garage-Rock rein auf 60ies-Referenzen gründen und sich somit einen Platz in der Reihe Thee Oh Sees, Foxygen und Tame Impala suchen. Ihr Sound ist dabei so »Vintage«, wie es nur geht und etwas cleaner als bei anderen Konsorten; ein bisschen so wie der Flower-Punk der Black Lips, nur mit mehr Flower und weniger Punk. Erneut mit Nick Waterhouse als Produzent und mit ihm wie schon auf dem Debüt bestens mit hauptsächlich Original-Equipment für den besonders authentischen Vintage-Sound ausgestattet kredenzen Allah-Las Beat, Surf und Psychedelic der leichten Sorte. Hier wird eher mal genüsslich an der Haschpfeife gezogen statt einen LSD-Trip einzuschmeißen. Verband das Debüt noch kalifornische Slackerhaftigkeit mit britischer Kratzbürstigkeit – gewissermaßen eine Kreuzung aus Dick Dale und Byrds einerseits mit Kinks und Stones anderseits – , werden hier die britischen Einflüsse deutlich zurückgefahren. Stattdessen kommt in den letzten Songs in Form einer Pedalsteel-Gitarre eine Neuerung im Klangbild hinzu. Das erinnert zuerst noch an Calexico, wird dann aber mit »Better Than Mine« zu countriesk schunkelig und Hillbilly-mäßig. So treffen zwar nicht alle Songs ins Schwarze, den vier Musiknerds von den Allah-Las (empfehlenswert sind die über 120 Mixtapes auf ihrer Homepage) scheint es allerdings sowieso eher um den perfekten Sound zu gehen.