Review

Ex Hex

Rips

Merge Records • 2014

Obwohl sich die Band erst vor einem Jahr gründete, ist das Debüt von Ex Hex keineswegs ein Schnellschuss. Dass die drei Damen schon vorher bei Acts wie Wild Flag oder Benjy Ferree Erfahrungen sammelten, hört man »Rips« deutlich an. Das Trio aus Washington, D.C. serviert ein Dutzend gitarrenlastiger Power-Pop-Songs, die sich stilsicher eine Nische zwischen Elastica, Runaways und Veronica Falls schaffen. Das Tempo wird dabei hoch gehalten, die Saiten ordentlich geschrubbt und die Felle druckvoll bearbeitet – alles mit einem ausgewogenen Mix aus Spielfreude und Professionalität, Coolness und Kratzbürstigkeit, Eingängigkeit und Punk-Attitüde. Mary Timony, Laura Harris und Betsy Wright gelingt es, sowohl sich als auch die Hörerschaft mit den kurzweiligen Stücken über Schulhofschlägereien, besoffene Kerle, die dir das Portemonnaie klauen, und natürlich Teenager-Liebe zu unterhalten. Nur selten überschreiten die knappen, knackigen Songs die Drei-Minuten-Marke. Deshalb bleibt auf »Rips« keine Zeit zum Luftholen, es wird durchgepowert, sich verausgabt und das Energie-Level über die volle Spielzeit möglichst hoch gehalten. Einzig bei »Hot And Cold« wird ins Midtempo heruntergeschaltet, doch selbst das stoische, an »Sweet Jane« erinnernde Riff wird letztlich von kreischenden Gitarren flankiert. Wie die Bandhistorie nahelegt ist »Rips« ein wahrer Wirbelwind eines Albums geworden.

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Ex Hex
Rips
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