Review

Amp Live

Headphone Concerto

Plug Research • 2014

Amp Live, die eine Hälfte des kalifornischen Rapduos Zion I hat der Speicherkarte seiner MPC mal wieder etwas Raum gegeben, indem er sie für sein zweites Soloalbum geräumt hat. Obwohl: Hier wurde nicht lediglich Platz geschaffen, hier wurde einer großen Bandbreite an (Sprechge-)Sangestalenten Raum zum Austoben geboten – auf Produktionen, bei denen das Cello schon ein Stück weit im Vordergrund steht: »Headphone Concerto« packt Symphonisches oder zumindest symphonisch anmutende Klänge auf klassische Beat-Strickmuster, gibt zeitgemäße elektronische Elemente hinzu, lässt die Bassline nie die Oberhand gewinnen und jagt sparsam eingesetzte Effekte drüber. Auf Albumlänge klingt das irgendwie nach Westcoast-Rap-Instrumentals der mittleren 1990er Jahre im MGMT-Remix, und zwar im Guten wie im Schlechten. Die Neuerfindung des Rades ist das nun nicht gerade, eine runde Sache aber schon. Und das auch wiederum im Guten wie im Schlechten: Die Scheibe wirkt wie glatt geschliffen; was fehlt, sind Ecken und Kanten. Wenn, dann sind es die zahlreich vertretenen Feature-Gäste, die das »Headphone Concerto« vor dem Immer-Weiter-Skippen bewahren: Rapper und Sänger, The Grouch & Eligh, Planet Asia, Opio, Gift Of Gab, Saint Tiimbre, Ill Esha, und und und. Von bloßem Name-Dropping kann dabei kaum die Rede sein. Amp Lives Produktionen selbst kann man dagegen über längere Strecken schon etwas Beliebigkeit unterstellen.