Review

Diamond D

The Diam Piece

Dymond Mine • 2014

Was sich liest wie eine recht elitäre Featureliste aus den Neunzigern, entstammt tatsächlich dem Waschzettel eines Rapalbums aus 2014. Wer sonst als Diamond D, der »best producer on the mic« vermag es Pharoahe Monch, The Pharcyde, Chino XL, Tha Alkaholiks, Grand Daddy I.U. oder Chi Ali auf einem Album zu vereinen?! Nun kann einer derart anachronistischen Veranstaltung durchaus die berechtigte Frage nach ihrer Relevanz in Twentyfourteen gestellt werden, aber der wahrscheinlich ohnehin schon leicht angegrauten Zielgruppe wird das egal sein. Zum Einen sorgt das Wiedersehen bzw. Wiederhören mit den Helden der Jugend für wohlige Nostalgiemomente, zum Anderen ist das auch musikalisch eine durchaus vernünftige Angelegenheit. Diamond hat es sich im Rahmen der Aufnahmen vornehmlich im Studiosessel bequem gemacht und gibt den zurückgelehnten Großvaterflow nur noch sporadisch zum Besten. Produktionstechnisch bleibt sich der Crate Digger treu, verlässt jedoch kaum seine Komfortzone. Das heißt vornehmlich Beats um die 80 BPM und die von ihm scheinbar bevorzugten Gitarrensamples und Streichersamples. Bodenständiger Grow-Men-Rap halt. Deutlich spannender wäre es jedoch gewesen, nicht immer die gleichen Rapsauen durchs Dorf zu jagen, sondern stattdessen auch mal junge Katzen ins Studio zu holen, um die Brücke gekonnt in die Gegenwart zu schlagen. Zumal sich in den Straßen New Yorks ja durchaus einige Talente tummeln, die – wenn auch ungewollt – die Fackel der D.I.T.C.-Posse weitertragen. Und ein gewisser Daniel Dumile hat ja kürzlich erst mit NehruvianDOOM gezeigt, wie man es auch machen kann.