Review

Graphs

Posthuman

Cosmic Bridge • 2014

Quo vadis, Hardcore Continuum? 2014 sieht es um den klassischen, sich immer wieder erneuernden und revitalisierenden Sound des urbanen Großbritannien eher mau aus. In Bristol schrauben die Young Echo- und Livity Sound-Crews bereits an neuen Crossover-Konzepten, auf Soundcloud wurden erst ein Grime- und dann ein Jungle-War geschlagen, doch eigentlich liegt die Welt doch eh nur FKA twigs zu Füßen. Oder? Nicht ganz. Denn es gibt sie noch, die progressiven Nachlassverwalter. Om Unit ist einer von ihnen, sein Label Cosmic Bridge eine Startrampe für neue Acts, die alte Sounds ins Hier und Heute transportieren wollen. Jason Taylor alias Graphs kommt nicht mal aus dem UK, ist aber immerhin geistig dort zur Schule gegangen. Die vier Tracks seines zweiten Releases, der »Posthuman«-EP, vereinen den überschlagenden Puls von Drum’n’Bass mit dem Zähnefletschen von Grime, lassen abgeklärten Tech-Step auf Footwork-Elemente, wie sie das Königreich schon vor einiger Weile aus den USA importiert hat, treffen. »Posthuman« quillt vor Energie geradezu über, frachtet sich hier und dort auch sicherlich zu viel auf. Und doch bricht Taylor damit von alten Pfaden zu neuen Wegen auf.

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