Review

Petite Noir

King Of Anxiety EP

Domino • 2015

Unter dem Moniker Petite Noir legt Yannick Ilunga nach einem kurzen Hype um den Song »Till We Ghosts« von 2012 nun endlich seine erste EP vor. Und, was soll man sagen, das Warten hat sich – allerdings mit ein paar kleinen Einschränkungen – durchaus gelohnt. Der Opener »Come Inside« begrüßt uns mit einem Zwiegesang, der an Gorillaz’ »Dirty Harry« erinnert, einer kongolesisch anmutenden Gitarrenmelodie und genau der richtigen Menge kalter Synths und Hoppel-Beats, dass man geneigt ist, der Aufforderung des Titels gerne nachzukommen. Das war’s allerdings leider auch schon mit den afrikanischen Einflüssen, denn die restlichen Songs klingen eher nach UK und US als nach Ilungas tatsächlicher Heimat Südafrika, wo er in Kapstadt als Model und Musiker (u.a. mit Spoek Mathambo) arbeitet. Dort mixt er sich aus R’n’B, Rock und Electronica, etwas HipHop, einer Prise Soul undsoweiter seinen weltoffenen Sound zusammen, wobei neben der Produktion ganz klar seine Stimme besonders überzeugt. In »Chess« gemahnt der Falsett an Kele Okereke, doch auch den Crooner lässt er im Wechselspiel raushängen, was dann als Ganzes (wie im bereits bekannten »Till We Ghosts«) eher nach Wild Beasts oder TV On The Radio klingt. Der Abschluss »The Fall« ist dann leider der schwächste Song der »King Of Anxiety EP« und bleibt nicht wirklich im Ohr. Vielleicht hebt sich Petite Noir auch nur ein paar richtig gute Ideen für das Album auf.

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