Review

Monsoonsiren

Falstrati

Project: Mooncircle • 2014

Der indische Sänger, Musiker und Filmstudent Nathan Menon singt mit zerbrechlicher R&B Falsettstimme über sparsam arrangierte und elegische Tracks aus Rückwärtssounds, Fingerschnippen, klappernden Grime und stoischen Hip Hop Beats und nennt das Ergebnis »filmische Begräbnismusik«. Verträumte große Hallräume, angefüllt mit jazzigen Gitarren, leiernden Keyboards und warmen, lang ausklingenden Akkorden bilden die stimmungsvolle Grundlage für Monsoonsirens melancholisch sanfte Downbeat-Tracks. Die einerseits von russischer Literatur und Chris Markers Film »Sans Soleil«, andererseits von Erfahrungen mit Sex und Drogen inspirierte und von ihm selbst als kathartisch verstandene Musik ist einerseits sehr deep, cinematisch und spacig, andererseits aber äußerst minimal, knackig und klar. Wie »Sans Soleil« beschäftigen sich auch Menons Texte mit besonderen Erinnerung und der Verwandlung von Lustlosigkeit und Langeweile in etwas Schönes. Die fünf Tracks der EP bewegen sich dabei in ein und demselben Klang-Kosmos, stammen erstaunlicherweise aber von unterschiedlichen Producern (Go Yama, Insightful, Laplace und Galimatias). Mit »Falstrati« beweist Monsoonsiren damit nach seiner Zusammenarbeit mit Tom Day ein weiteres Mal sein Händchen bei der Auswahl passender musikalischer Mitstreiter.