Review

Luk & Fil

Nepuman

Sichtexot • 2015

Loki und Knowsum die gemeinsam als Luk&Fil firmieren, haben sich kurzerhand neue Pseudonyme zugelegt: Nepumuk und Negroman. Die neuen Alter Egos fügen sie zum Albumtitel »Nepuman« zusammen. Und auf diesem zum dritten Mal Jazz und hintersinnige Wortakrobatik mit Ernüchterung und Ausnüchterung. Entsprechend hat man es mit einem typischen Release von Luk&Fil zu tun. Demzufolge mit einer LP, die über den thematischen Horizont klassischer Deutschrap-Produkt hinwegblickt, ohne sich dafür aufzubäumen. Sie machen es einfach wie immer: Sie legen das Diffuse in der Realkeeperei frei und setzen auf Um-die-Ecke-Gedanken und »schadenfreudsche Versprecher« anstatt auf Predigertum und benennbare Deutungshoheiten. Das wirkt schon mal bedrohlich in seiner inneren Zerrissenheit. Auf Drohgebärden wird allerdings verzichtet. »Nepuman« zeigt, wie brodelnd und unberechenbar Rap zwischen Boom und Bap, wie schwerelos gewichtige Themen sein können und wie sich deren Inszenierung als unpeinliche Entsprechung einer unberechenbaren Welt gestalten kann. Diese nicht unerhebliche Leistung derart nonchalant klingen zu lassen, ist es was die beiden auszeichnet. Eventuell gar vor allen anderen, die aktuell ihren Rap auf deutsch… Dazu noch diese Gäste: Anthony Drawn an Saxophon, Ecke Prenz an den Cuts sowie Tufu, MC Bomber und Flo Mega am Mikrofon. Zusammengenommen wird »Nepuman« so endgültig zu dem , was auch die »Vom Mond EP« seinerzeit war: ein weitgehend unverstandener Klassiker von singulärer Beschaffenheit:.

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