Review

Jamie xx

In Colours

Young Turks/XL Recordings • 2015

Die Rave-Kultur zitieren. Tzz. Entweder man geht raven oder man zitiert ein Buch. Wenn Jamie xx auf einem Rave rülpst, sagt er bestimmt »Uppsi, entschuldigung«. Jamie xx zu bashen ist weder besonders keck noch neu – aber oh my gosh, er hat’s verdient. Und wenn nur einfach so, einfach dass er gebashed wird; Dieser … ausgesprochen talentierte, geschmackssichere Typ, der mit The xx einen neuen Sound geschaffen und es geschafft hat, solo trotzdem nie im Schatten seiner Band zu bleiben. Jetzt also sein Debütalbum. »In Colour« hat alles: wunderhübsche Melodien, Bässe, die einem die Coco-Kruste aus der Nase sprengen, Stimmung, gelungene Gastbeiträge. Der perfekte Schwiegersohn. Man will ihn einfach verkloppen, seiner Alten neue Dinge beibringen und den eklig angetanen Schwiegereltern in den Garten pissen. »In Colour« klingt so widerlich nach Geschmack. Alles hieran ist einfach nur triefend geschmackssicher. Da kann die süße Pausbacke Romy was echt Schönes über die Liebe sagen und im nächsten Moment Young Thug den Arsch am grabben sein – passt. Geschmack an allen Ecken: es ist zum davon laufen. Jamie xx ist ein Musterschüler. Er hat hier alles, ahalles, richtig gemacht. Man darf das anerkennen und angewidert sein.