Review

Knxwledge

Hud Dreems

Stones Throw • 2015

Es könnte gut sein, dass Knxwledges Bandcamp-Vermächtnis ihm die Rente finanziert. Hunderte Beats für je 1 Dollar hat er in den letzten Jahren in Form von EPs und Alben dort hochgeladen. Dass daneben nur drei »kommerzielle« Releases auf Labels erschienen sind, ist schon fast verwunderlich. Aber zumindest waren es mit All City Dublin für die ersten beiden und nun mit Stones Throw für »Hud Dreems« echte Hausnummern in Sachen Qualität. Soll man »Hud Dreems« nun in den Kontext von Knxwledges Gesamtschaffen einordnen, wird es jedoch etwas schwierig. Das Level seiner Online-Releases ist bereits so hoch, dass sich nicht genau sagen lässt, warum jetzt genau diese Beats noch so viel besser sein sollen und eine physische Veröffentlichung verdienen. Die Beats sind wie gewohnt samplelastig, ohne jedoch das jeweilige Sample in den Vordergrund zu stellen. Für Knxwledge ist ein Sample eher ein Instrument, dass er in seinen Klangteppich mit einwebt. Jazzig muten die oft synkopierten Rhythmen an, soulig ist die Gesamtstimmung und nach Hip Hop klingen die Drums und die Bassline. Das ist der stilistische Cocktail, dem Knxwledge seit jeher treu bleibt, der aber bei jedem Song ein bisschen anders schmeckt. Im Grunde reiht das Album sich nahtlos in das bisherige Oeuvre des 26-Jährigen ein. Mit 26 Anspielstationen in 36 Minuten ergibt sich eine durchschnittliche Songlänge von 1:24 Minuten. Das reicht für Knxwledge, nach eigener Aussage um die Idee deutlich zu machen, die er bei einem Beat hatte. Das ist nicht besonders benutzerfreundlich, vor allem, wenn einem ein Beat richtig gut gefällt, aber das ist die künstlerische Entscheidung. Abwechslungsreich, kurzweilig und ohne redundante Schnörkel ist »Hud Dreems« geraten.