Review

Beat Happening

Look Around

Domino • 2015

»We are Beat Happening and we don’t do Nirvana covers. They do Beat Happening covers.« Mit diesem Zitat von Calvin Johnson wäre eigentlich schon genug zum Einfluss der Band gesagt. Doch zu richtigem Legendenstatus brachte es Herr Johnson vor allem mit seinem Label K Records Schließlich begannen dort die Karrieren von Beck, Modest Mouse oder The Gossip. Dass Calvin Johnson zusammen mit Bret Lunsford und Heather Lewis die weltweite DIY-Szene mit ihren fünf Alben als Beat Happening zwischen 1985 und 1992 entscheidend prägten, kann man nun auf der Compilation »Look Around« nachhören. Diese chronologisch gereihten 23 Songs machen zum Einen deutlich, wie Beat Happening gegen einige Widerstände fluffige Niedlichkeit in der US-Punk-Szene etablierte und somit ähnliche Nachfolger wie Moldy Peaches vorwegnahm. Zum Anderen kann man die musikalische Weiterentwicklung genau nachvollziehen. Zum Post-Punk und Surf der Anfangszeit gesellen sich im Laufe der Jahre immer mehr Einflüsse aus LoFi-Indie, Krautrock, Go-Go oder Dreampop. Vom nicht einmal zweiminütigem »Bad Seeds« bis zum gut viermal so langen »Godsend« sind hier die wichtigsten Songs versammelt und natürlich dürfen bekanntere Lieder wie »Indian Summer« oder »Cast A Shadow« (was Adam Green auf seinem Album »Jacket Full Of Danger« coverte) auch nicht fehlen. Somit ist »Look Around« ein Paradebeispiel, wie man einer Kultband ein würdiges Denkmal setzt.