Review

Ras G

Raw Fruit Vol. 3 & 4

Leaving • 2015

Ras G ist mit seinem Raumschiff wieder einmal in Los Angeles gelandet, um uns Erdlingen zu zeigen, wie Beats geschmiedet werden. Auf »Raw Fruit Vol. 3 & 4« steht Ras G erneut den afrofuturistischen Jazz-Odysseen von Miles Davis oder Sun Ra näher als der aktuellen Hip Hop-Szene. Knacksende Vocals, gebrochene Beats, urbane Science Fiction Elemente und als Markenzeichen das langgezogene »Oh Ras« Sample verbinden sich zu einer unkonventionellen Reise durch die Sampledelia. Das Material dafür stammt aus unzähligen Quellen. Alte Jazz Platten, Filme wie »Menace II Society« oder virale Youtube Clips (»Hello Motherfucker«) treffen auf die raue Realität des Planeten South Central. Daraus erschafft Ras G ein Beatkaleidoskop, aus dem nur wenige Tracks besonders hervorstechen. Hierzu zählen vor allem die Features von Kahil Sadiq oder die etwas ruhigeren und entspannteren Momente wie »Spaceship On Cruise Control« oder »What Would Paul Mooney Say«. Der Soul Loop auf »Black Daffi’s Revenge« klingt, als ob dieser Beat direkt von »Enter The Wu-Tang (36 Chambers)« stammen könnte, »South Central Matrix« ließe sich so auch auf einem Album von Flying Lotus wiederfinden. Aber selbst wenn man hier und da denkt, einen bestimmten Stil erkennen zu können, liegt das bei Leaving Records erscheinende »Raw Fruit Vol. 3 & 4« mit seiner prägnanten Oldschool Produktionsweise außerhalb sämtlicher Hip Hop-Konventionen.