Review

Deantoni Parks

Technoself

Leaving • 2015

Die noch recht kurze Karriere von Deantoni Parks ist bemerkenswert. Als Protegé des passionierten Afro-Trägers Omar Rodriguez-Lopez veröffentlichte er nicht nur auf dessen eigenem Label sein Debüt, sondern half als Schlagzeuger auch bei Rodriguez-Lopez‘ Bands The Mars Volta und Bosnian Rainbows aus. Seine zweite LP »Technoself« erinnert so gar nicht an den (Post-?)Prog Rock dieser Projekte, sondern sitzt irgendwo zwischen Hip Hop-Grooves, gechopptem und -screwtem Footwork und… Black Sabbath? Deren Song »Paranoid« zumindest ist eine der zahlreichen Sample-Quellen, die Parks in Sekundenportionen zerhäckselt und mit seinem kantigen Drumming einen polyphonen Dialog sprechen lässt. Parks‘ mit viel Kraft versehenes Spiel scheint eine Art Stopptanz mit den zackig durch den Raum geworfenen Vocal-Fetzen und Melodien einzugehen. Wer allerdings wem hinterher jagt, ist die Frage – oder auch, ob und wann Parks überhaupt mal anhält. »Technoself« legt auf ruppige Weise von der Verschmelzung des Menschen mit seinem musikalischen wie physikalischen Material in den Fokus eines hochkonzentrierten Drummers. Das ist als Konzept nicht unbedingt bahnbrechend, in seiner Konsequenz allerdings bemerkenswert. Zugleich jedoch ist es anstrengend, denn über die klassischen 43 Spiellänge reizt Parks sein kleines Experiment in Sachen Menschmaschinenästhetik zu weit aus, um darüber hinaus noch viel mehr zu sagen. Viel mehr als die Summe seiner vielen, vielen Einzelteile ist auf »Technoself« nicht zu hören.