Review

Norman Westberg

13

Room40 • 2015

Norman Westberg Gitarrist der Swans zeigt sich auf seinem Soloalbum »13« einerseits von einer vergleichsweise stillen Seite. Seine Ambient-artigen Drones, die er in drei langen Instrumentalstücken bietet, sind von einer Friedlichkeit und Zurückgenommenheit, die man so bei den Swans eher selten zu hören bekommt.

Andererseits hat Norman Westberg bei allem Verzicht auf Lautstärke und Druck etwas, durchaus Swans-typisch, Monumental-Monolithisches. Hier wird nichts mit Presslufthammerschlägen in den Boden gerammt, sondern die Musik erhebt sich vielmehr wie ein bis zum Horizont ausgedehnter Schleier in die Lüfte. Ein Gewebe, das im Verlauf der halben Stunde Spielzeit allmählich seine Gestalt wandelt.

Während in der Anfangsnummer »Frostbite Falls« noch dunkel gestrichene Drones dominieren, die leicht unheilschwanger heranziehen, löst sich die Stimmung zusehends, wird von Minute zu lichter, öffnet sich im Mittelstück »Bunny Hill« zu orgelartigen Stehklängen, bis dann in »Oops, Wrong Hat« glockenartige Gitarrenklänge übernehmen.

Schön, dass es nach der ersten Auflage von übersichtlichen 75 Stück jetzt noch einmal eine überarbeitete Neufassung gibt, die einem größeren Publikum zugänglich ist. So fein, so entwaffnend schön.

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