Review

Andy Cooper

Room To Breathe

Unique • 2016

Weltkriegsmetaphorik inklusive Stalingrad und Landung in der Normandie – und ein Verweis darauf, dass er sich bei Bedarf schneller aus dem Staub macht als Biggies Mörder: »Number One«, Andy Coopers Einstieg in sein komplett in Eigenregie geschaffenes Soloalbum »Room To Breathe – The Free LP«, kommt mit hochgepitchten James Brown-Samples, großer Geste und noch größerer Klappe. Und guter Laune: Der augenzwinkernde Wohlfühl-Flavour seiner Crew Ugly Duckling zieht sich auch durch sein eigenes Release. Kein Wunder, möchte man meinen, stand er doch auch bei dem kalifornischen Trio mit an den Reglern. Entsprechend gehorcht »Room To Breathe« jener Losung, die ihrem fünften Track den Titel leiht: »Chasing The Funk«. Zu einer bloßen Reminiszenz à la »Take it back to the old school« verkommt die LP jedoch nicht: Es geht ihr nicht um das Gute-alte-Zeiten-Ding. Es geht einfach nur ums zwanglose Am-Ball-Bleiben. An dem, was Andy Cooper für sich entdeckte und worin er sich bewährt hat. Entsprechend ist der Antrieb hinter dem Album nicht die Frage nach einem etwaigen Update, sondern eine konsequente Weiterentwicklung. Sein Ansatz war seit jeher eine Sache funkiger Grooves und ernstgemeinter, aber eben nicht unbedingt bierernster Raps. So klingt die zehn Track starke LP, als hätten The Dust Brothers gemeinsam mit der Bomb Squad ein Barbecue veranstaltet und Rakim wäre zum Freestylen vorbeigekommen.