Review

Gerry Franke

Freak’s Brew

Money $ex Records • 2016

»Ist geil dieser Garfunkel« meinte ein Kumpel, als zu Hause »Freak’s Brew« von Gerry Franke lief. Geil ist das Mini-Album komplett. Das einzigartige Debüt des auf Saiteninstrumente spezialisierten Multi-Instrumentalisten überzeugt durch ein Maximum an schwer zu beschreibender, Genre-verachtender Coolness durch Gitarrensolos, schnellen Beats und ordentlich Funk. Der innovative Mix wird durch einen Blick in Frankes Vergangenhet verständlicher. Gerry Franke spielte noch zu DDR-Zeiten bis in die frühen Neunziger hinein bei der Band Freygang und veröffentlichte dann über ein Jahrzehnt nichts mehr, spielte aber noch unregelmäßig Konzerte. Mittlerweile steht er wieder im Studio, ist aber nicht mehr nur in der Berliner Funk- und Blues-Szene beheimatet – seine erste Solo-Platte erscheint über das vor allem für House bekannte Berliner Label Money $ex Records Gemeinsam mit seinem Sohn Max Graef konnte Franke schon als Gitarrist der Max Graef Band und auf der 2014 als Franke & Son veröffentlichten EP »Random Funktion«, seine catchigen Riffs und Basslines auf Graefs Vorliebe für Rhodes-Klänge und Disco treffen lassen. auf »Freak’s Brew« entwickelt Franke jetzt seinen eigenen Sound weiter – irgendwo zwischen 80er Fusion, Carlos Santana, Hip-Hop und natürlich auch dem House von Money $ex Records, wenn man es denn genau platzieren will. In Tempo, Produktion und Arrangement unterscheiden sich die Tracks teils stark, doch die mal psychedelische, mal fast zu präzise Instrumentierung Frankes und seiner Gäste hält »Freak’s Brew« zusammen. Vor allem mit einer unerhörten Dosis Funk.