Review

Lord Of The Isles

In Waves

ESP-Institute • 2016

Der Insellord ist ein großzügiger Titelinhaber. Für sein Debütalbum beschenkt er uns mit knapp 80 Minuten seines Könnens. Ohnehin denkt der schottische Produzent Neil McDonald als Lord of the Isles gern in etwas anderen Größenordnungen, da ist ein umfangreiches Statement wie »In Waves« nur recht und billig. Was McDonalds Produktionen auszeichnet, ist eine unbeirrbar positive Haltung, eine optimistische Nostalgie, in der Elemente von House und Acid eine heimelige Wärme und Geborgenheit erzeugen, die aber nie bloß auf Wiedererkennung oder Recycling von Vertrautem setzen. McDonald schafft in seinen Produktionen stets eine Art erzählerischen Mehrwert, schreibt Songs im Clubformat, die keine Texte brauchen, um ihre Botschaften zu versenden. Nicht alles davon will direkt an den Körper, die Ansprache läuft mitunter über den Geist. Meistens zielen Beat und Synthesizerlinien jedoch auf beides zugleich und verfehlen dabei nie das Ziel. Man darf mit solchen Wörtern ja nicht unbedacht hantieren, hier allerdings passt es einfach: In der Musik von Lord of the Isles schwingt sehr viel Liebe, und die sendet er über alle Kanäle. In immer neuen Anläufen, und immer mit Erfolg. Man braucht nur zu hören. Und zu tanzen.

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