Review

Octo Octa

Where Are We Going?

Honey Soundsystem • 2017

Mutige Entscheidungen prägen Menschen und die Verarbeitung dieser kann über ganz unterschiedliche Kanäle erfolgen – Musik kann ein solcher sein, oder eben Cover-Art. Auf Octo Octas neuer EP finden sich diverse Hinweise auf ihr Coming out als Transgender. So spiegelt etwa der Vocalfetzen »Do you feel better« aus dem zweiten Teil des Titelstücks eine Phrase wieder, die sie in dem Kontext häufig zu hören bekam. Ihre Gefühle versucht sie dabei musikalisch einzufangen, indem sie Stimmungslagen in den Stücken selbst unterschiedliche Rollen zuweist. Einen Hang zu überschwänglichen, zuckrigen Melodiebögen hatte Octo Octa auch schon zuvor, auf »Where Are We Going?« prägt eine mal mehr mal weniger präsente melancholische Note das Geschehen. Diese erstreckt sich auf sommerliche im Park mit Freunden Momente (»Where Are We Going Pt.1«), Breakbeat/RNB Liaisons, so verrückt das klingen mag (»No More Pain (Promises To A Younger Self)«) oder heruntergestrippte Drum and Bass Verweise »Move On (Let Go) (De-stress Mix)«. Trotz der vielfältigen stilistischen Ansätze prägt der rote Faden ein stimmiges und zusammenhängendes Bild, in dem auch der Tanzfläche genügend Aufmerksamkeit geschenkt wird.