Review

Mr. Mitch

Devout

Planet µ • 2017

Ruhige Atemgeräusche, ein gedämpftes Klavier-Intro und dazu singt Miles Mitchell gemeinsam mit seinem Sohn – »Devout« beginnt äußerst entspannt und gefühlvoll. Das bleibt auch so, denn thematisch dreht es sich hier zwar auch um Liebe und den Beginn oder das Ende von Beziehungen, hauptsächlich aber um Vaterschaft. Dementsprechend warm erscheinen die Sounds, emotional und schwelgerisch die Arrangements voller Glocken, Streicher, leiernd bearbeiteter, exotischer Saiteninstrumente, gläserner Synthesizer-Töne und kryptischer digitaler Flöten. Dicke Bassdrums und schwere Bässe bilden darunter ein solides und kraftvolles Fundament, gezielte Pausen und Zwischenräume setzen spannende musikalische Akzente. »Devout« ist Soul und Pop auf der Basis von UK Bass und Grime, unterstützt vom Gesang Denai Moores und Palmistrys sowie vom MC P Money. Die Gesang-losen Tracks erscheinen dagegen immer etwas sphärisch, entrückt und unwirklich, sind aber keinen Deut schlechter und sorgen für zusätzliche Abwechslung. Die Musik von Mr. Mitch ist stets minimalistisch gehalten und energiegeladen, immer einfallsreich und äußerst geschmackvoll produziert und dabei nachdenklich, ruhig und melancholisch. Und trotz all der angesprochenen Gefühle machen die Tracks garantiert einen weiten Bogen um jeglichen Kitsch und Pathos.

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