Review

!!!

Shake The Shudder

Warp • 2017

Es sind ja bekanntlich keine leichten Zeiten, die wir gerade durchleben. Da ist es schön, dass ein gewisses Freak-Funk-Kollektiv aus New York wieder antritt, um die Ehre der mehrfach wiederholten Ausrufezeichen zu retten. Die haben ihren eigentlichen Platz nämlich nicht in den Online-Kommentarspalten, sondern auf dem Dancefloor, und das seit 20 Jahren. !!! (Chk Chk Chk) sagen: Schütteln hilft. Gegen die Ängste, gegen die Sorgen, gegen die Gesamtscheiße Und schütteln lässt sich ausgesprochen gut zu diesem Werk, das ein weiteres Mal neue Elemente in den Sound-Kosmos der Band einfließen lässt. Das fängt schon beim Opener »The One 2« mit 90s-Dance-Anleihen an, geht über das an Britpop angelehnte »Throw Yourself In The River« weiter und findet sich auch bei »Things Get Harder« wieder, das den klassischen !!!-Vibe mit tief rumpelnd-zerhackter Bassline à la Justice 2007 untermalt. Für die Band wiederum ist der Song »phat and bassy enough for 2017«. Dazwischen findet sich ziemlich viel Funk, mal an 70s-Disco angelehnt, mal dem guten alten Jamiroquai sehr nahe kommend. Wobei !!! betonen, dass für dieses Album speziell Moodymann eine Inspiration war. Inspiration war aber auch Grimes, deren »Kill V. Maim« für »Throttle Service« Pate stand. Richtig schräg in alter !!!-Manier wird es dagegen bei »What R U Up 2Day?«, auf dem die vierjährige Tochter von Rafael Cohen die Gesangsspur beisteuert. Am Ende bewahrheitet sich die Prophezeiung: Schütteln hilft. Zumindest eine knappe Stunde lang.