Review

Brownout

Brown Sabbath Vol. 2

Ubiquity • 2017

Eine Latin-Funk-Band aus Austin, Texas, die ein ganzes Album mit Black Sabbath-Coverversionen bestreitet? Klingt bescheuert? Ist es irgendwie auch. Aber [Brownout](https://www.hhv-mag.com/de/glossareintrag/5321/brownout,) genauer Brownout Presents Brown Sabbath, die neunköpfige Band, die sich hier, mit Bläsersatz und Congas munitioniert – Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang fehlen selbstverständlich ebenfalls nicht –, an Klassikern wie »Sweet Leaf«, »Electric Funeral« oder »Sabbath Bloody Sabbath« probiert, weiß, was sie tut. Immerhin machen sie das schon zum zweiten Mal. Und das Ergebnis vereint das Beste aus den Welten von Rock und Funk. Das Geheimnis für den Erfolg dieses spaßhaften Unternehmens dürfte an einer Grundzutat liegen, die in beiden Fällen nicht zu knapp beigemengt ist: Ein guter Black Sabbath-Song groovt wie, äh, Hölle, und darauf verstehen sich die Herren aus Texas bestens. Man stelle sich vor, Chicago hätten zu ihrer »Street Dancer«-Phase beschlossen, mal ein paar Nummern der sinistren Kollegen aus England ins Programm zu nehmen, und dabei die Gitarren ordentlich zu verzerren. So in etwa klingen Brownout in ihrem Brown Sabbath-Umhang. Hinzu kommt ein Sänger, der dem metallisch-schnarrenden Timbre von Ozzy Osbourne ziemlich nahe kommt – kein Wunder, dass der Prince of Darkness durchaus Gefallen findet an dem, was da mit seinem Vermächtnis angestellt wird. Eine schönere Verneigung müsste man sich erst einmal einfallen lassen.