Review Hip-Hop

Suburbants

ATL-LTH

Lost Hill Music • 2015

Aus dem Hause Lost Hill Music drängt aktuell ein Release in die Nackenmuskeln von True-School-Verfechtern bzw. allgemein von Fans samplebasierter Rap-Releases klassischer Machart. Die Suburbants kommen mit ihrer ersten EP um die Ecke, die gut und gerne in den Katalog des Endneunziger-Raps passen könnte – und somit quasi den Nerv der Zeit trifft, ist diese Klangästhetik doch zumindest hierzulande wieder schwer angesagt. Bei den Suburbants handelt es sich um ein Duo, dessen Hälften aus dem Zürcher Beatbastler DJ Tom Select sowie der aus Atlanta stammenden Rapperin Akila da Hun besteht. Da klingelt’s natürlich, bei den Namen schwingt einiges mit. Zum einen Magnum, der Ermittler im Hawaii-Hemd, zum anderen Hunnenkönig Attila, die Geißel Gottes. Wenn die ersten Takte der EP erklingen, wird allerdings sofort deutlich: Als Rap-Crew stehen die Suburbants zusammengenommen eher für Ersteren: Ihr Ding ist entspanntes Schnüfflertum zwischen Silben und Takten. Fünf Tracks lang jagt Tom Select unverbrauchten souligen Samples nach, die dem gediegenen, stets Kick und Snare gehorchenden Flow der jungen Rapperin einen idealen Nährboden bieten. Dabei sind Akilas Themen jene, die zu artikulieren die Gattung Rap nie müde wird: Soziale Missstände und Whack MCs, die es jeweils zu bereinigen gilt, straight from the heart, logisch. Die Übereinkunft der beiden funktioniert gut, ebenso jene mit C-Rayz Walz, der ein Feature beisteuert. Neben den fünf Songs enthält die EP vier der Tracks in instrumentaler Version sowie, als Bonus, den Song »Merica«, den Akila bereits 2008 aufnahm und der sich harmonisch in die Playlist einfügt.

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