Nacht. Dunkel. Aber wie klingt das eigentlich? Die Nacht? Das Dunkle? Strenggenommen ja Quatsch, das eins zu eins über Musik kommunizieren zu wollen, wenn man mal von den ganz platten Analogien absieht, nach denen hoch gleich hell und tief gleich dunkel ist. Um die Nacht geht es gleichwohl auf »UkabazUmorezU«, das wohl fünfte Album des Japaners [Sugai Ken](https://www.hhv-mag.com/de/glossareintrag/5424/sugai-ken.) Um die Nacht geht es ihm insgesamt in seiner Musik. Für die verwendet er dann elektronisches Gerät und Field Recordings. Genauer gesagt, Aufnahmen von Klängen aus seiner – nächtlichen? – Umgebung. Finstere Konstrukte sollte man bei ihm allerdings keine erwarten. Zu eigen, in sich gekehrt sind seine Miniaturen, in denen kristallklare Glockenhelle genauso viel Platz eingeräumt bekommt wie unheimlich zerstückelte, vor sich hin rauschende und klopfende Stimmen. Verstörend ist das mitunter, wie in lichtdicht verschlossenen Räumen kann man sich da schon mal fühlen. Die Nacht von Sugai Ken kann andererseits ebenso friedlich sein. Wie Nächte eben so sind. Hängt ganz von der, äh, Tagesform ab. Versöhnliches Pluckern kann es da auch schon mal geben. Vor allem strukturiert Sugai Ken seine Stücke stets so intelligent, dass man sich jeder seiner Stimmungen anvertrauen mag. Die Nacht soll ja die Sinne schärfen. Hier ganz bestimmt.
Ukabazumorezu