Wer braucht schon eine Band? Das Organic Pulse Ensemble jedenfalls ist keine – dahinter steckt exakt eine Person: der schwedische Jazzmusiker Gustav Horneij. Schlagzeug, Bass, Streicher und Bläser, darunter vor allem Bambusflöten – alles kommt von ihm selbst. So formt er einen persönlichen Soundtrack. Horneij spielt jedes Instrument nacheinander ein, bevor er die Tracks übereinanderschichtet – ähnlich wie bei einer Lasagne, dazwischen die Bolognese.
Nudeln scheinen eine größere Rolle auf seiner neuen EP zu spielen – immerhin hat er sie Bamboo Noodles genannt. Oder die EP heißt, wie sie heißt, weil Horneij auf seinen Flöten rumnudelt, sprich: frei improvisiert. Wie auch immer, die Kohlenhydrate gibt es in vier unterschiedlichen Geschmacksrichtungen: »Instant«, »Udon«, »The Deepest Bowl« und »Picante Beef«. Klanglich äußert sich das in mitreißenden Basslines, entfernten Harfen-Texturen und melodischen Pattern – vermischt mit Ethio-Jazz und östlichen Einflüssen. Es sind komplexe Arrangements; hinten raus strengen die Bambusflöten etwas an. Zumindest macht der vierte Gang, die Nudeln mit dem pikanten Rindfleisch, endgültig satt – wenngleich das Ganze nahrhaft bleibt.

Bamboo Noodles