Review

Dum Dum Girls

Too True

Sub Pop • 2014

Es gibt Stunden, in denen ich alles, was auch nur annährend an die Pixies erinnert an mich ziehe. So stolperte ich vor nicht allzu langer Zeit über die Dum Dum Girls und war, wenn auch nicht hellauf begeistert, so doch zumindest angetan. Mastermind Dee Dee sieht sich laut eigener Aussage eher in den Fußstapfen von Lou Reed und Patti Smith, die sie als ihre »spirituellen Eltern« bezeichnet. Zudem hat sie sich während der Aufnahmen von Rilke und Rembaud in Sachen Lyrics inspirieren lassen. Überhaupt, der gesamte Schaffensprozess war für sie anscheinend eine furchtbar aufregende Zeit: »Ich war eine Besessene und meine Besessenheit verlieh mir Flügel.« Leider merkt man diesen Zustand ihrem dritten Album nicht an. Gitarrenmusik mit programmierten Drums ist eine Sache für sich, großen Bands wie den Smashing Pumpkins brachen die Maschinen einst das Rückgrat. »Too True« geht es leider nicht besser. Die eh schon an Harmlosigkeit kränkelnden Stücke wirken durch die fehlende perkussive Dynamik noch mal so gleichförmig und öde. Verantwortlich für diesen miesen Schachzug ist übrigens Sune Rose Wagner, die eine Hälfte der Raveonettes, der das Ganze zudem mit ärgerlichen Synthis zukleisterte. Weniger wäre in diesem Fall allerdings nur mehr, wenn wenigstens die Basis stimmen würde. Soundästhetisch träumt man von den seligen 1980er Jahren, aber was damals frisch war, ist heute ein Vierteljahrhundert her und entsprechend altbacken. Das Songwriting schrammt des Öfteren am Adjektiv »solide« vorbei und so ist hier wirklich nichts zu holen.