Tether ist ein Jazz-inflektiertes, Soul-getränktes Torch-Song-Folk-Album und fühlt sich dementsprechend aus der Zeit gefallen an, zugleich aber so dringlich und aufregend wie kaum ein anderes in diesen Tagen. Bisweilen lässt Annahstasia Enuke an die ekstatische Insichgekehrtheit von B. Glenn-Copelands frühesten Alben denken, in ihren dramatischsten Momenten aber klingt sie wie eine Anohni, die den Backkatalog von Norah Jones inhaliert hat. Und der letzte Song käme wohl dabei heraus, wenn Bryan Adams Farewell Transmission neu einspielen würde. Doch ist das alles – mit Ausnahme eines labbrigen Spoken-Word-Stücks zwischendurch – komplett makellos, zeitgemäß und innovativ. Auch das Obongjayar-Feature, das erste wirklich sinnige der Musikgeschichte.
Annahstasia – Tether
