Ein neues Beyoncé-Album ermüdet mich diskursiv mehr als jede Steuererklärung, weil man ein Beyoncé-Album nicht einfach bespricht, sondern eine makrosoziologische Exegese zu den Themen Identität, Marketing und Pop in petto haben muss, die aber bitte allen bisher aufgestellten Thesen mindestens noch drei eigene Einsprüche entgegen bringt. Big ass Hausarbeitsshit einfach. Deswegen an dieser Stelle gar nicht erst der Versuch einer Dissertation, sondern die einfältige Beobachtung, dass der Hauptgrund, warum ich »Renaissance« trotz teilweise wirklich absurd guter Produktion wieder nicht oft hören werde, schlicht in dieser extremen stimmlichen Dominanz Beyoncés liegt, die sich eben nicht in den Dienst der Musik stellt, sondern stets das Epizentrum jedes Songs bleibt.