Die Vokalakrobatin Delphine Dora und die Pianoentweiderin Anaïs Tuerlinckx starren ins Auge der Tigerin – so zumindest ließe sich der Titel ihres gemeinsamen Albums »L’oeil de la Tigresse« für das konsequent wunderbare schwedische Label Possible Motives übersetzen. Dora flüstert oder singsangt mit sich selbst im Kanon, während ihr Tuerlinckx mit Piano, Stringbox und anscheinend viel elektronischer Manipulation eine Bühne aus strangen Sound dafür aufklappt. Ein eindringlicheres, gar gruseligeres Album war in diesem Jahr nicht zu hören.