Egisto Macci kennt man wohl am ehesten als Mitglied der Gruppo di Improvvisazione Nuova Consonanza, auf deren Konto beispielsweise das legendäre Album »The Feed-back« geht. Solo hat der 2022 verstorbene Musiker Dutzende Spielfilme und aberhunderte TV-Dokus und -Shows vertont. 1979 unternahm er – zumindest musikalisch – eine Asienreise. Die schlicht »Asia« getaufte LP erfuhr allerdings nie ein Vinyl-Release – bis Cinedelic sie in diesem Jahr auf Platte herausbrachte. Bestimmt erzählt nun so mancher etwas von Aneignung. Vielmehr ist »Asia« jedoch eine Verbeugung: Macci setzt auf Flöten, Marimbas, Celestas und viele weitere Instrumente, die Richtung Indien, Japan oder Korea weisen – und webt daraus hypnotische, flirrende, von zittriger Percussion durchzogene Instrumentalstücke, die Pauschaltouristen aufschrecken lassen und eher den Spirit eines Sandalenfilms als den einer Teezeremonie beschwören.