Iannis Xenakis wäre dieses Jahr 100 alt geworden und natürlich muss das irgendwie gefeiert werden, auch wenn viele Veranstaltungen um das Werk des Komponisten der Mief von Musealisierung umweht. Mit dem umfassenden Box-Set »Electroacoustic Works« beweist das Berliner Label Karlrecords allerdings, wie wunderbar sperrig dessen Schaffen weiterhin bleibt. Klar, insbesondere das Frühwerk inklusive der Granularsynthesen-Origin-Story von Concrète PH mögen mittlerweile zum Kanon gehören. Das Spätwerk aber tut in Hörgang und Hirn noch ordentlich weh und Stücke wie »S.709« lassen den Merzbow-Katalog im Vergleich wie Wiegenlieder klingen. Muss auch erstmal jemand schaffen, konnte aber vermutlich nur Xenakis.