»One Day« war genau deshalb eine Sensation, weil nichts daran sensationell klang. Im 160-BPM-TikTok-Edit-Zeitalter stellt Huerco S’ Rückgriff auf dubbigen Minimal Techno und Microhouse unter dem Pseudonym Loidis einen Anachronismus dar, der vielen wie Balsam durch die Gehörgänge ging – ein Antidot gegen Schnelllebigkeit und das Drop-Diktat der letzten Jahre, geboren aus dem Geist der mittleren Nullerjahre. Diese acht Tracks boten Identifikationsfläche für alle, die sich nach simpleren Zeiten und mehr Understatement im Clubzirkus sehnten, ohne das freilich populistisch zu propagieren. Hier macht einer nur, was er will: recht wenig, das aber ungemein effektiv.