Es fällt schwer, beim ersten Durchlauf von »Exit Simulation« nicht an Grouper zu denken. Wo Liz Harris aber Folk-Pop unter Reverb und Rauschen versenkt, stellt Filmkomponistin und Sängerin Niecy Blues ihr Ausgangsmaterial deutlicher heraus und lässt das Sounddesign ihre Songs umspielen statt dominieren. Verschwommene Erinnerungen an Gospel, Jazz, Soul, Downbeat, R’n’B – es geht sprunghaft durch die Gernes. Deren Formeln verwendet Niecy Blues als Blaupausen, erweitert sie durch sehnsüchtig-sphärische Gesangsharmonien und lässt sie diffundieren. Das beste Debüt des Jahres.