Die »clicks_+_cuts«-Bewegung beziehungsweise die zahlreichen Releases von Labels wie Mille Plateaux und raster-noton haben den Ruf eines eher verkopften Y2K-Phänomens. »Open Close Open« von To-Rococo-Rot-Mitglied Robert Lippok hat 23 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung bei raster nichts an seiner emotionalen Strahlkraft verloren, weil die drei Tracks schon damals diesem Vorurteil Lügen straften. Der hochgradig unperfekte Sound der angeblich perfekten neuen digitalen Welt wird darauf – auch dank eines sorgsam eingesetzten, von Möwengeschrei (?) begleiteten Mahler-Samples – zu einer Art Requiem für die Zukunft. Das scheint doch sehr zeitgeistig.