»Moon Set, Moon Rise« fühlt sich wie eine Meitei-Platte ohne die Beats oder ein The-Caretaker-Album in der falschen beziehungsweise richtigen Geschwindigkeit an. Oder doch wie eine verblasste Erinnerung an eine verzweifelte Nacht mit der Musik Alice Coltranes. Es ist wie alles, was sowohl Neo-Klassik als auch Jazz immer sein wollten und dann doch aus verschiedenen Gründen nie konnten. Ein Klavier, ein Cello, zwei »old souls«, wie Salenta Baisden und Topu Lyo sich selbst bezeichnen: Das ergibt in der Gleichung Musik, die zur reinen Stimmung geworden ist. Zum Vibe. Zu einem Gefühl, das aus sich selbst heraus geboren wird. Ein Album für die Ewigkeit, flüchtig wie Zigarettenrauch an einem offenen Fenster.