Der kompositorische Allesverwerter Yasuaki Shimizu hat ein beachtliches Gespür dafür, wie man Drolligkeit all ihrer negativen Konnotationen beraubt. Davon zeugt seine Arbeit mit der Band Mariah, aber noch mehr dieser bisher unveröffentlichte (!) Glücksfall aus dem Jahr 1984. Shimizus Saxophon mäandert und knarzt, mitreißende Repetitionen münden plötzlich ins Fadeout, ein paar quietschende Synthspritzer, irgendwas Froschartiges, dann rein ins EBM-ig krachende »Shiasate«. »Kiren« geriert sich so selbst- und unverständlich wie ein eigener Organismus.
Yasuaki Shimizu – Kiren (2022)
