Mit ihrem ersten Album seit dem selbstbetitelten Werk von 2022 melden sich Florist zurück – und schlagen auf Jellywish einen direkteren Ton an. Die Folkband aus Brooklyn verabschiedet sich von den schwebenden Klanglandschaften des Vorgängers und präsentiert zehn kompakte Songs unter vier Minuten, zart instrumentiert, oft wunderschön – aber durchzogen von einer sanften Melancholie. Im Zentrum stehen filigrane Gitarrenpickings und behutsam eingesetztes Klavier. Doch erst die Stimme von Sängerin Emily Sprague verleiht dem Album seine Tiefe. Ihre Texte kreisen um Vergänglichkeit, Trauer und existenzielle Fragen.
Als wiederkehrendes Bild dient die Qualle – ein urzeitliches, schwer greifbares Wesen, das sich durch die Tracks zieht, ohne je zu aufdringlich zu werden. Die Melodien bleiben oft sanft, doch es schleichen sich dunklere Akzente ein: »Levitate« etwa kombiniert Spragues melancholische Zeilen mit vertrauten Folk-Harmonien, »Have Heaven« sticht durch Hall und Ohrwurm-Refrain besonders hervor. Trotz der dunklen Themen blitzt immer wieder Hoffnung auf, wie in »Jellyfish« mit der Zeile: »there’s got to be light in the darkness of the night«. Jellywish ist eines der eindrucksvollsten und berührendsten Alben von Florist – eine klare Empfehlung für alle, die auf zart instrumentierten, emotional aufgeladenen Indie-Folk stehen.

Jellywish Jellyfish Purple Vinyl Edition