Nach vereinzelten Collab-Veröffentlichungen zusammen mit »Gable« kommt jetzt der Debüt-Longplayer des geheimnisvollen Newcomers Grant für das noch recht junge The Lauren Bacall-Imprint. Musikalisch erinnert »The Acrobat« mit seinem entspannt rollenden und stets etwas melancholischen Deep House an End-90er und Früh-2000er Labels wie Plastic City, Deep4Life und Svek. Das Album startet mit treibender Kick Drum, gedämpftem Snare-Beat und gefilterten Unterwasserklängen, kommt über verkratzte Keyboard-Akkorde mit jazzigen Hi Hats zu Tiefstbässen mit ausdrucksstarken Vocal-Samples, Herbert-Artigem mit knarzig rotzenden Synthies, rappelnden Metall-Percussions und stoischer Kick. Mal sorgen mumpelig holpernde Dunkelflächen für eine geheimnisvolle Stimmung und wechseln mit üppige Atmosphären, ambienten Texturen, elegischen Frauenstimmen und warmen dubbigen Klängen wie zu Maurizios besten Zeiten. »The Acrobat« läuft stets geschmeidig, klingt manchmal sogar euphorisch und trotzdem total relaxed und locker. Die acht Tracks wirken stets ein wenig analog nostalgisch bis garagig lo-fi, aber eben auch immer irgendwie »klassisch«, dabei aufbauend, motivierend und antreibend. Grant erfindet hier die Tanzmusik nicht neu, bereichert sie aber um eine spannende und handwerklich tolle Veröffentlichung.
Rat Heart
Dancin‘ In The Streets
Modern Love




