Review

Shivers

Shivers

Miasmah Recordings • 2014

Tape des Jahres 2024

Die verschiedenen Abstufungen des Schreckens, Grauens und Grusels erfreuen sich in der Musik seit einiger Zeit nicht nur regen Zuspruchs, sondern sind anscheinend auch gesellschaftsfähiger geworden. Man braucht als Noise-Künstler keine brachiale Schock-Ästhetik mehr zu bedienen, um glaubwürdig akustische Horror-Szenarien zu entwerfen, man kann einfach seiner Arbeit nachgehen. Wie das Projekt Shivers, bestehend aus dem Elektronik-Frickler Rutger Zuyderfelt alias Machinefabriek, dem Klarinettisten Gareth Davis und dem Schlagzeuger Leo Fabriek. Ihren Namen haben sie nach dem ersten Horrorfilm David Cronenbergs gewählt, in dem Parasiten die Bewohner eines Apartment-Komplexes in sexbesessene Zombies verwandeln. An den drastischen »body horror« Cronenbergs erinnern allenfalls die tiefen Brummfrequenzen und das verzerrt peitschende Schlagzeug. Ansonsten ist das selbstbetitelte Debütalbum des Trios eine Studie in Atmosphäre, die Drone- und Noise-Ansätze mit Free Jazz kombiniert. Den titelgebenden Schrecken verlieren die Musiker darüber ein wenig aus dem Auge, was sich in einem ambivalenten Ergebnis niederschlägt. Wobei die weniger offensichtlich finsteren Stücke im Grunde die interessanteren sind. Das Grauen ist eine flüchtige Angelegenheit – wenn man es allzu sehr bricht, verliert es sich mitunter im (unfreiwillig) Komischen.

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