Review

Slum Village

Villa Manifesto

Ne'astra Music Group • 2010

Viel ist passiert seit dem letzten Album von Slum Village im Jahre 2005. Nachdem die Gruppe zunächst den Tod von J Dilla verkraften musste, verstarb im letzten Jahr auch noch Rapper Baatin, welcher bereits 2003 aufgrund psychischer Probleme die Band verlassen hatte. Nun wird die Gruppe aus Detroit zumindest posthum wiedervereint und es befinden sich zum ersten Mal alle vier Mitglieder auf ein und derselben Platte, was allein das Album schon besonders macht. Produziert wurde der Großteil der Beats von Young RJ, wie auch das entspannte Stereo, auf dem zudem noch Illa J einen Part beisteuert und den Track abrundet. Auch das sehr gelungene und anmutig klingende Scheming ist Resultat von Young RJ’s großem Talent für musikalische Untermalung. Gleiches gilt für das fast schon »poppig« klingende Faster. Allerdings sorgt hier die gesungen Hook von Colin Munroe nicht für Weichspülung, sondern passt perfekt zu den Raps von Elzhi & Co. Ach ja, J Dilla zeigt sich auf der Platte für zwei Tracks und ein paar Verse auf bereits erwähntem Scheming verantwortlich. Zumindest auf We’ll Show You zeigt er uns, warum er für sein Schaffen verehrt wird. Ein gelungenes Album also, welches sich allerdings, beachtet man die zahlreichen Querelen im Vorfeld des Releases, wohl in dieser Konstellation nie mehr so wiederholen wird. Hinzu kommen die hartnäckigen Gerüchte, welche das Album als das wohl letzte von Slum Village bezeichnen.