Review

Dent May

Do Things

Paw Tracks • 2012

Es scheint als habe Dent May die Ukulele, die sein Debüt noch so dominierte, gegen eine Drum-Machine eingetauscht. Die Beach Boys-Gedächtnis-Melodien hat er Gott sei Dank nicht abgelegt und so verwundert es einerseits noch immer, dass er mit seinem offensiven Pop-Ansatz beim Animal Collective-Label Paw Tracks unter Vertrag steht. Andererseits ist ja gerade auch Panda Bear für seine Verehrung der Strandjungs bekannt und Mays Hinwendung zu leichter Elektronik als eine Art Annäherung an die Label-Chefs zu deuten. Insgesamt wirkt der neue Sound mit all den angefunkten Disco-Bassläufen, analogen Synthies und verzerrten bzw. gefilterten Gitarren-Fills eher wie ein Zeitsprung von den frühen Sechziger Jahren in die ausgehenden 70ies. Das steht »Do Things« äußerst gut zu Gesicht und erinnert stellenweise an den organischen Dance-Ansatz von Whitest Boy Alive. Man kann sich super unter einer riesigen Disco-Kugel mit ausgestreckten Armen um sich selbst drehen und dabei Textzeilen wie »We don’t wanna be just like our parents« oder »Feet on the ground, head in the sky« mitsingen – oder dieses Szenario zumindest imaginieren. Gerade die Vorstellungskraft wird auf dem Album herausgefordert; also: Welche Dinge würdest du denn gerne zu dieser Musik tun?

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