Review

Junip

Junip

City Slang • 2014

Junip haben ein neues Album, aber man könnte auch das alte anhören. Und das soll hier echt nicht (nur) kritisch gemeint sein. Die schwedische Band um José Gonzáles ist ihrem Rezept treu geblieben: Wem es auf dem 2010er Debüt »Fields« nicht geschmeckt hat, dem schmeckt es auch heute nicht. Denn auch »Junip« ist seichtester Folk – hiermit verscheuchst du kein Date, provozierst keine Studenten-Revolte in einer WG-Küche. Gonzáles singt weiter mit unterkühlter Weichheit über das Leben, zum Rhythmus der Akustikgitarre kann man wieder wunderbar seine Küsse von Mund Richtung Bauchnabel verschieben. Aber braucht man dazu Junips neues Album? Ne. Doch ein bisschen hat sich verändert, auch wenn das wohl nur Liebhabern der Band auffallen wird: Tobias Winterkorn darf diesmal mehr an den Synthies. Das macht die Melodien vielseitiger, verleiht den Songs eine größere Detailtiefe. Außerdem geht die E-Gitarre diesmal hier und da härter in den Körperkontakt. Wobei man feststellt, dass eine Wadenbeißer-Instrumentierung einfach nicht zu Junip passt. Junip klingen am besten, wenn sie klingen wie immer. Und so wird deren neues Album nichts revolutionieren, aber dafür sorgen, dass sich Boyfriends im Gourmet-Kochen versuchen und daraufhin Babys machen dürfen.

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Junip
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