Review

Palmbomen II

Make A Film

World Of Paint • 2021

Musik und Film waren seit jeher eine gute Kombination. Film ohne Musik ist möglich, aber manchmal fehlt eben was, und Musikvideos waren ja zumindest früher wichtig, um die Dinge, die es darin zu hören gab, bekannter zu machen. Der holländische Produzent Palmbomen II steht da in einer ehrwürdigen Tradition, wenn er sein jüngstes Album »Make a Film« nennt, auch wenn auf der Platte zwangsläufig die Bilder fehlen. Die kann man sich zu seinen oft miniaturartigen Stimmungsskizzen schon selbst hinzuassoziieren. Für die verschrobenen House-Rumpeleien, die es bei Palmbomen II früher zu bewundern gab, ist trotz der stattlichen Zahl von 24 Nummern diesmal kein Platz. Dafür umso mehr für Schattierungen von tribalistisch mysteriös (»Confusion Final«) über digital traurig (»Sad Piece«) bis zu metallisch-perkussiv düster (»Slightly Dark«). Die komplette Farbpalette gibt es bei ihm nicht, bleibt alles etwas verhalten, sogar da, wo »majestic« oder »happy« draufsteht. Was dazu beiträgt, dass sich die Platte trotz der vielen kleinen unterschiedlichen Entwürfe im Großen gut zusammenfügt. Am Ende löst der Titel ein, was er zu versprechen scheint, ohne es so richtig halten zu können: Die kurzen Stationen ergeben ziemlich großes Kino.