Hypnotic Brass Ensemble – Live am 4.11. im E-Werk in Erlangen

07.11.2011
Foto:Björn Bischoff
Die Welt ist nicht genug für das Hypnotic Brass Ensemble. Bei ihrem Sound aus Hip Hop, Jazz und Funk geht es um mehr. Mehr Rhythmus, mehr Groove, mehr Energie. Bei ihrem Gig im Erlanger E-Werk zündete diese Idee auf jeden Fall.

Die Welt ist nicht genug – zumindest nicht für das Hypnotic Brass Ensemble. Bei ihrem Sound aus Hip Hop, Jazz und Funk geht es um mehr. Mehr Rhythmus, mehr Groove, mehr Energie. Bei ihrem Gig auf der Clubbühne im Erlanger E-Werk zündete diese Idee auf jeden Fall. Die Nebelmaschine geht in den ersten Testlauf, das Publikum wächst allmählich. Besucher holen das erste Bier von der Bar. Eine Tuba liegt vor den Drums auf der Clubbühne. Mehrere Beulen im Blech sprechen für sich. Das blaue Licht der Scheinwerfer bricht sich am Schallbecher, den Knöpfen und verleiht ihnen dieses glänzende Funkeln, das verrät, dass in diesem Instrument ein ganz eigener Sound schlummert – einer, den nur der Besitzer wecken kann. Der Soul schlummert dort drin. Es braucht nur den richtigen Atemzug, um ihn zu beschwören. Ein paar Minuten später bewegt sich niemand mehr. Die ersten Schweißtropfen rinnen noch langsam über die Stirn, wo sie bald fort gewischt werden. Auf der unbeleuchteten Bühne steht das Hypnotic Brass Ensemble, ebenfalls bewegungslos. Die Anlage lässt Black Boy vom Band in die Luft – jenen Track von der letzten Platte, bei dem die Vocals der Vater der acht Brüder, Phil Cohran, besteuerte. Die Umgebungsgeräusche neben diesem Sound, einfach zur Seite gedrückt. Ein paar Momente vergehen, erst dann stellen die Jungs die furiose Stimmung von den ersten Stücken wieder her.

Upgrade your mind!
Überhaupt schiebt das Hypnotic Brass Ensemble an diesem Abend einen Film, der nur den Weg nach vorne kennt. Die Nummern von ihrer letzten EP Bulletproof Brass gibt es komplett, dazu ältere Stücke wie Ballicki Bone und Party Started. Bläser türmen sich, die Tuba verschmilzt mit dem Takt der Drums, während Hudah und Smoov ihre Trompeten mit einer Melodie ausfahren. Das drückt nochmal ein ganzes Stück mehr als auf Platte. Und zum Mitgehen bietet ein Gig meist sowieso mehr Raum als die Studentenbude. Die Band sucht den Kontakt zum Publikum. Shakehands werden verteilt stets mit einem Grinsen auf dem Gesicht. Den Hip Hop-Gestus haben die Jungs vollkommen verinnerlicht, die Hände gehen in die Luft, es wird zum Tanz aufgefordert. Fast jeder der Brüder reißt die Aufmerksamkeit mal an sich. Rampensäue könnte man sie wohl nennen, wenn es nicht so charmant rüberkäme. Bei War wippen die hochgereckten Victory-Zeichen im pumpenden Takt mit. Denn bei allem Bewegungsdrang und Leibesübungen, die an diesem Abend stattfinden, kommen auch die Botschaften der Jungs an. Upgrade your mind! Die Dinge auf ein nächstes Level bringen. Der beste Weg dafür kann nur die Musik sein, voll mit Leben und Ideen. Das Hypnotic Brass Ensemble bewegt – Körper und Kopf.