Naomi lebt seit fast 15 Jahren in Berlin. Nach dem Abitur zog sie von Hannover für ein Praktikum bei Universal Music in die Hauptstadt. Später absolvierte sie eine Ausbildung zur Medienkauffrau für audiovisuelle Medien in einer Filmproduktion und begann bald darauf, aufzulegen. Ihre ersten Erfahrungen am DJ-Pult sammelte sie auf Hauspartys ihres Bruders und ihres damaligen Freundes. 2016 nahm sie an einem Vinylkurs von Ena Lind teil, was ein Schlüsselmoment für sie war. Seitdem ist sie mit Vinyl unterwegs: »Ich habe auf Vinyl gelernt und da ist einfach eine ganz andere Verbindung zur Musik vorhanden.«
Heute steht Naomi regelmäßig in Clubs hinter den Decks, kuratiert Bookings und produziert eigene Veranstaltungsformate. Unter dem Namen Nice 2 Be Nice veranstaltet sie mit ihrer »Gang« Partys im Berliner Club Ohm und moderiert eine Radiosendung bei Refuge Worldwide. Anfangs war Nice 2 Be Nice ein loses Freund:innenkollektiv, inzwischen ist es ein kuratiertes Format mit klarer Message und wachsender Sichtbarkeit in der Szene.
Connected auf dem Dancefloor
Einen ihrer musikalischen Schlüsselmomente erlebte Naomi durch ihren Vater: Als Teenager bekam sie das stilbildende Werk Boulevard von St Germain geschenkt, eine Mischung aus Deep House und jazzigem Sampling. »Das hat meinen musikalischen Weg geprägt«, sagt sie rückblickend. Auch heute ist dieser Einfluss spürbar. In ihren Sets verschmelzen Groove, Wärme und Tiefe, wobei der Fokus stets auf Verbindung liegt. »Es ist inspirierend, wie Menschen auf dem Dancefloor zusammenkommen, unabhängig von Sprache oder Herkunft, und für einen Moment einfach nur gemeinsam sind.«