Es ist ja nicht so, dass in diesem Magazin langweilige Musik behandelt werden würde. Aber das hier, das hatten wir so noch nicht. Fakten first. Michaele Meise veröffentlicht am 6.7. ihr neues Album »Ich bin Griechin«. Es ist deutscher Gesang über Akkordeon. Brutal melancholische Musik!
Die Songs klingen verloren und gleichzeitig stark, aus ihnen hört man Unsicherheit und Stolz heraus. Kein Wunder: sie sind mehr als nur Hommage an die Chanson-Szene des Post-Weltkrieg-Europas, in dem viele Künstler im Exil lebten. Der Titel »Ich bin Griechin« z.B. ist die wörtliche Übersetzung eines Albums von Melina Mercouri, der 1971 vom griechischen Militär die Staatsbürgerschaft entzogen wurde. Es sind Folk-Songs, die logischerweise das persönliche Empfinden mit dem politischen Widerstand verbinden. Meise hat dafür Songs von griechischen, französischen und rumänischen Liedern ins Deutsche übersetzt, um deren Botschaft dem heimischen Publikum zugänglich zu machen. Am Kottbusser Tor zum Beispiel. Jetzt bald auf Platte.
Ich Bin Griechin
- A1 Der lachende Junge (To Gelasto Pedi)
- A2 Ich bin ein Fremder (Le Métèque)
- A3 Göttingen
- A4 Zündholzschachtel (Tha Sou Steilo Mana)
- B1 Mein kummervoller Mann (To Palikari Echi Kaimo)
- B2 Hoheslied (Asma Asmaton)
- B3 Niemand ist jetzt noch da (Den Pairnei Edo Kaneis)
- B4 Menschheit, Menschheit (Lume, Lume)
- B5 Der Traum vom Fliegen
● »Ich Bin Griechin« von Michaela Meise erscheint am 06.7 bei Martin Hossbach