Kein Wunder, entstand das Label doch aus dem Blog Rose Quartz auf dem MacFarlane seiner Leidenschaft für experimentelle Musik nachging. »Ich wollte mein schwammiges Engagement in der DIY-Szene ausbauen, insbesondere die Ideen, die ich mit Rose Quartz verfolgte«, erinnert er sich an seine Motivation, als er nach seinem Umzug vom neuseeländischen Christchurch in die kanadische Hafenstadt Vancouver 1080p gründete. »Ursprünglich wollte ich experimentelle elektronische Musik veröffentlichen, die mich zu dieser Zeit interessierte – von Leuten, die von Gitarren-orientierter oder Noise-Musik in Richtung House und Techno gingen.« Das Label betrachtet er folglich als »zwangslosen und inklusiven Ort, an dem neue Sounds ausprobiert sowie neue Genres und musikalische Ideen erkundet werden können.« Ein kleiner Hort des künstlerischen Fortschritts also, der sich meist auf ein Netzwerk von überwiegend in der realen Welt und seltener im Internet gepflegten Freundschaften stützen kann. »Ich kann wirklich nicht behaupten, Soundcloud nach dem nächsten guten Fang zu durchkämmen.« So ein Soundcloud-User kann schließlich nicht dabei helfen, Tapes zu verpacken. Das heißt, wenn MacFarlane das nicht sowieso allein beim Fernsehen erledigt.
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The Content (L)abel ist ein 2004 von Udeze Ukwuoma (alias Dday One) in Los Angeles gegründetes US-amerikanisches Plattenlabel. Seit Gründung von Content (L)abel hat sich der Kern um Ukwuoma stetig vergrößert. 2econd Class Citizen, Glen Porter, Olde Soul, Gone Beyond, Mumbles, Dextah, 2tall (besser bekannt als Om Unit) und Double K plus einige Sound- und Visual-Artists machen das experimentell ausgerichtete Hip Hop-Label zu dem, was es heute ist, erzählt der Gründer, der seine vier bisher erschienenen LPs und einige EPs über Content (L)abel veröffentlicht hat. Bevor es allerdings dazu kam, schickte Ukwuoma Demos raus, bekam Feedback und lernte als Digger eine Vielzahl von anderen Labels kennen, deren Arbeit er bis heute schätzt. »Später dann, als ich andere Künstler mit demselben Bestreben traf, entwickelte sich die Vision einer Plattform mit der Mission, Musik zu veröffentlichen, die der Linie von elektronischer Musik zutrug, insbesondere dem Zweig von Sample-basiertem Hip Hop«_, erzählt der Produzent in sorgfältig gewählten Worten.Sorgfalt ist schließlich die Kernkompetenz von The Content (L)abel. »Unser Motto lautet ›Qualität vor Quantität‹«, erzählt Ukwuoma. Das beinhaltet limitierte Vinyl-Releases ebenso wie den Umgang mit den Ressourcen im eigenen Umfeld. Die Backcover vieler Releases auf The Content (L)abel zeigen z.B. das Arbeitsumfeld der Producers. »Wir schließen auch ein ›Ex Nihilo‹-Konzept mit ein, das heißt ›etwas aus dem Nichts zu erschaffen‹ und also einfallsreich mit den Werkzeugen zu sein, die in unserem Umfeld erhältlich sind. Diese Idee war zentral für die Hip Hop-Kultur, von der wir ein Teil sind und wir versuchen sie, in unserer Aufmachung widerzuspiegeln.« Nicht nur äußerlich, sondern auch im Wesentlich aber geht es um Qualität – nicht umsonst trägt Ukwuomas Label das Wort Content im Titel. »Wir glauben, dass die ‘Inhalte’, die von tief drinnen kommen, die Leben derjenigen, die sie schaffen und derer, die dabei helfen, bereichern und als Label fungieren wir als Brücke, die den Austausch ermöglicht.« Das soll The Content (L)abel auch weiterhin bleiben. »Wir möchten in unserem Output konsequent bleiben, unser Netzwerk vergrößern und mehr Supporters erreichen, denen wir Alternativen zum Status Quo anbieten, indem wir Projekte mit Tiefe anbieten.« Qualität vor Quantität eben.
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Inner Surface Music ist ein 2011 von Tom Dicicco, Andrew Bowen und Dimitri Poumplidis (AnD) gegründete Plattenlabel aus Manchester. Alles begann im Plattenladen Eastern Bloc: Tom Dicicco brachte seine erste EP vorbei, von der das Duo Bowen und Poumplidis sofort angetan war. Nur sieben Monate sollte es dauern, bis aus der frischen gemeinsamen Freundschaft ein Label wurde. »Es ergab für uns alle Sinn, da wir drei als Künstler etwas Eigenes starten und diejenigen supporten wollten, die wir lieben und respektieren. Andrew arbeitete zu der Zeit im Vertrieb und bei Eastern Bloc, es schien alles perfekt zusammenzufallen«_, sagt das Trio, das mit einer losen Rollenverteilung dem Arbeitsaufwand spielerisch leicht begegnet. Dabei wollten die drei Produzenten es nie überstürzen und keinesfalls allein Dancefloor-Bedürfnisse erfüllen. Zwar lassen sich die auf Inner Surface erschienenen Platten durchaus als Techno verschubladen, Künstler wie Eomac oder Yves De May allerdings zeigen auf dem Imprint ihre experimentelleren Seite.Das sind Freiheiten, die auf einem Grundvertrauen fußen. »Wenn wir Musik für das Label sichten, muss es schon ein bisschen herausstechen. Es interessiert uns nicht, ob es nun Techno ist oder experimentell, aber mit jedem unserer Künstler müssen wir eine Beziehung aufbauen können.« Wenn die nicht im Plattenladen ihren Anfang nimmt, dann manchmal gezielt: Wireman beispielsweise wurde für die allererste Katalognummer über Facebook akquiriert. Ein entspannter Umgang mit dem Labelbetrieb und den Künstlern ist jedoch nur eine Seite der Medaille: Auf eine konsequente Ästhetik beispielsweise wird bei Inner Surface sehr viel Wert gelegt. Die Plattencover sind digital bearbeitete Gemälde von Bowen, die jeweils die Stimmung einer Platte in Bilder übersetzen sollen und dafür die rhythmischen und melodischen Elemente einer Platte als Ausgangspunkt nimmt. Klingt nerdig, ist aber wohl kaum anders zu erwarten von dreien, die sich im Plattenladen kennengelernt haben.
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Muther Manufaktur ist ein 2015 von Lena Allgeier und Marcus Borchert (aka Pierre Sonality) gegründetes deutsches Plattenlabel aus Hamburg. Kennengelernt haben sich Allgeier und Borchert natürlich durch die Musik: Sie wirkte an der Sendung Mixery Raw Deluxe mit, in der er als Teil der Funkverteidiger zu Gast war. »Wir haben uns in erster Linie als Menschen kennen gelernt«, erzählt Borchert. »Eine Zusammenarbeit in puncto Musik konnte ich mir lange nicht vorstellen.« Als sich aber die unveröffentlichten Projekte auf dem Studiorechner mehrten, fingen sie an, gemeinsam Pläne zu schmieden. Mittlerweile kümmert sich Allgeier ums Business, Hilfe kommt in allen grafischen Belangen von Lukutz, Tilli und Jim Gramming, Kleensinsky und DJ Nastea pflegen die Labelhomepage, Lina Burghausen macht die Promo und Mr. Chrizze? »Der ist nicht nur unser Badass-Newcomer, sondern auch unser persönlicher Spitzenkoch«, verrät Allgeier. Klingt familiär und ist es auch: »Muther ist in erster Linie ein Hafen für unsere Homez! Das war der Grundgedanke bei dem ganzen Ding! Family first«_, sagt Borchert.Aber mal ehrlich: Braucht es noch ein neues Deutschrap-Label? Aber ja, finden beide. »Es ist sehr wichtig, dass es kleine Labels gibt, die Künstlern eine Plattform geben, auf der sie wenigstens eine kleine Chance haben, mit ihrem eigenem Sound und Verständnis von guter Rapmusik gehört zu werden«, sagt Allgeier. Das Eigene steht dabei im Vordergrund. Allein den Finger auf den Puls der Zeit zu legen, reicht ihnen nicht aus, es muss schon »kreativer Eigensinn« dabei sein, sagt Borchert. Das drückt sich allein im Nachsatz Manufaktur aus: Bei Muther geht es um Handarbeit, im Individualität und Authentizität. »Niemand bekommt hier gesagt, wie er sich darzustellen hat. Die Musiker sind keine Produkte«, unterstreicht Borchert. »Mit Kohle machen hat das sehr, sehr wenig zu tun«, bestätigt auch Allgeier. Es geht den beiden vor allem darum, wie Borchert sagt, »ein Melting Pot für gute Musik zu sein.« Das kann als Freundschaft anfangen und langsam zu etwas Größerem anwachsen.
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