Review

Careless Hands

When Dreams Slip Through

Smiling C • 2021

Es gibt kaum etwas, das so trübe ist wie Post-Punk, der mit niederländischer Harmlosigkeit vorgetragen wird. Wobei keiner der Band-Mitglieder von da kommt, also aus den Niederlanden, so viel biographische Korrektheit muss sein. Aber es klingt ebenso. Trübe im besten, weil konsequentesten Sinne natürlich. Der Nieselregen ist strong with this one, der Schnupfen klingt bereits an, der Kaffee ist auf dem Tresen kalt geworden. Careless Hands waren zwei Jungs, die sich beim Studieren in jenem Liverpool kennengelernt hatten, das noch im Afterglow der Beatles-Jahre erstrahlte. Schnell landeten die Beiden zusammen im Heimstudio. »When Dreams Slip Through« ist die Zusammenstellung aus einigen wenigen erhaltenen Tapes aus dieser Zeit damals, denn das Projekt war ein kurzes: Ehe respektive Tod folgten schnell auf die Zeit in Liverpool. Die Platte will man direkt zu Beginn genau neben die Nexda-Reissue (»Words And Numbers«) einordnen, bevor im Verlauf der Spielzeit die Kategorisierung schließlich schwerer fällt. Spike und Durutti Column nennt der Beipackzettel nachvollziehbarerweise als Vergleichsgrößen, auf »Turning« haste sogar Knopfler-Gitarre, einen Song danach Dub-Bassline und auf der Rückseite habe ich einmal an Vampire Weekend gedacht.