Review

Gledd

Morogoro

Saint Wax • 2024

Der Titel mag ein wenig in die Irre führen. Morogoro ist eine ostafrikanische Stadt mit knapp einer halben Million Einwohnern, etwa 200 Kilometer westlich von Dar es Salaam. Hier wurde 1944 die Morogoro Jazz Band gegründet, in den Sechziger und Siebzigern eine der wichtigsten Bands Tansanias. Mit der dortigen Rumba-Variante hat »Morogoro« wenig zu tun.

Edoardo Barbi, der sich hinter dem Namen Gledd verbirgt, residiert in Mexiko City und stammt aus Italien, von woher er womöglich seine tiefe Liebe für Disco mitgebracht hat. In seiner musikalischen Arbeit greift er auf viele Stile zu, von Gospel bis Soul und Funk. Allerdings ziehen sich afrikanische Vibes durch sein Werk, die sich gewissermaßen an den Quellen all dessen nähren.

Gledd versteht es, seine treibenden Beats mit viel Percussion rhythmisch komplex zu umspielen, meiner bescheidenen Meinung nach eher westafrikanischer Call-and-Response-Gesang treibt die Temperaturen in die Höhe, und dann gibt es hier und da auch noch Trompeten oder flirrendes Geflöte. Nach »Papa Bel« und »Tanda« lässt Gledd in »Rewild« etwas mehr Luft in die Musik, »Guado Loop« treibt dann noch einmal kräftig an. Guter Sommerstoff.

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Gledd
Morogoro
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